Es wird nicht einfacher: Das Angebot an Alarmanlagen wächst von Jahr zu Jahr und gestaltet die Kaufentscheidung für Interessenten zunehmend schwierig. Dabei sollte nicht nur der Preis eine Rolle spielen.
Auch wenn immer häufiger Discounter Sicherheitstechniken günstig anbieten, ist die Qualität und der funktionale Umfang meist keine ausreichende Investition in die eigene Sicherheit und Zukunft. Bei einem besonders hohen Sicherheitsbedürfnis und/oder Vermögenswerten ist eine Smart-Home-fähige, leicht erweiterbare Alarmanlage die richtige Wahl.
Mit dem neuesten Gerät der Lupusec-Reihe möchte der Hersteller Lupus Electronics nun auch Alarmanlagen für echte Profis anbieten. Diese befinden sich auf Grund zusätzlicher Funktionen und Erweiterungsmöglichkeiten in einem höheren Preissegment. Doch dafür gibt es auch die Möglichkeit der Förderung durch die Kfw und mögliche Beitragsminderungen bei der Versicherung, wie zum Beispiel im Hausrat-Bereich. Wir freuen uns, das neueste Produkt aus dem Hause Lupus Electronics, die Lupusec XT3, zu testen und anschließend zu bewerten.
Inhaltsverzeichnis
Lupusec XT3: die wichtigsten Informationen im Überblick
- Förderung durch die KfW möglich (EN 50131-1 Grad 2 zertifiziert)
- Die Zentrale der XT3 verfügt nun über einen Sabotagekontakt der beim Öffnen oder dem Zerstören Alarm auslöst.
- Zwei-Zonenaufteilung mit jeweils 80 Meldern realisierbar (160 insgesamt)
- Smart Home & Zigbee Steuerung über die Zentrale (Philips Hue, OSRAM Lightify, Alexa etc.)
- Höchste Sicherheit dank 256bit TLS- Ende zu Ende Verschlüsselung
Lieferumfang
- Die „Lupusec XT3 Smart Home“-Alarmanlagenzentrale
- Ein Stromkabel mit auswechselbaren Stecker-Typen (1, A, C, G)
- Ein Ethernet-Kabel zum Verbinden mit dem Heimnetzwerk
- Schrauben und Dübel inklusive Bohrvorlage zur Befestigung an der Wand
- Eine Software-CD und eine Bedienungsanleitung
Unterstützte Betriebssysteme sind: Windows, MacOS, iOS und Android
Hinweis: Im Lieferumfang der Lupusec XT3 sind keine Melder enthalten, diese müssen zusätzlich gekauft werden. Für den Anfang empfehlen wir Bewegungs- und Magnetkontaktmelder zur Sicherung von Türen und Fenstern. Weitere Melder finden Sie weiter unten in diesem Artikel aufgeführt unter dem Themenpunkt Zubehör – Einbindung, Funktion und Umfang.
Inbetriebnahme
Ganz am Anfang sollte die Bedienungsanleitung genauestens gelesen werden. Über 5 Schrauben (2 oben / 3 unten) wird das Gehäuse geöffnet (Achtung: dabei löst der Sabotagekontakt aus, wenn das Gerät am Strom angeschlossen ist). Da die Zentrale über Bohrungen montiert wird, müssen erst einmal Löcher an die vorgesehenen Stellen gebohrt werden.
Hierzu liegt dem Lieferumfang eine Bohrvorlage bei, die exakt die nötigen Abstände markiert. Achten Sie dabei besonders auf den Durchmesser des Bohrers – dieser darf nicht zu groß sein.
Die mitgelieferten Kabel werden anschließend über die Rückabdeckung hindurch (ansonsten lässt sich das Gehäuse nicht verschließen) mit dem Internet und dem Strom verbunden. Circa eine halbe Minute braucht der Startvorgang der XT3. Dabei sollten die Kabel in den vorgesehenen Kabelkanälen untergebracht werden – diese verhindern das gewaltsame Herausziehen.
Auch die Notfallbatterie sollte währenddessen auf „On“ gestellt werden. Die Rückseite kann nun über die mitgelieferten Dübel und Schrauben fest mit der Wand verschraubt werden.
Anschließend kann das Gehäuse wieder versiegelt werden. Das Innere der Anlage kann nun nur noch über die Abnahme der Rückseite angegangen werden. Zwangsläufig wird damit ein Sabotagealarm ausgelöst, sofern die Zentrale bereits fertig konfiguriert und in Betrieb ist.
Daraufhin folgt die Installation. Hierfür wird die Lupus IP-Finder-Software benötigt, sofern der Lupusec XT3 automatisch eine IP-Adresse von dem Router zugewiesen wurde. In dieser finden wir die lokale Adresse, über die wir das Userinterface der Zentrale über den Browser ansteuern können.
Anschließend wird der erste Login fällig. Die Anmeldedaten sind für den Benutzernamen „admin“ und als Passwort ist standardgemäß „admin1234“ eingestellt. Der erste Bildschirm nach der Anmeldung ist die Sprachauswahl – hier können Sie zwischen Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch auswählen.
Um vor der Ausnutzung des Standardpassworts geschützt zu sein, wird im nächsten Schritt ein zwingender Passwortwechsel vorausgesetzt. Wir empfehlen ein Passwort mit einer Länge von 8 – 12 Symbolen, das Sonderzeichen, Groß- und Kleinschreibung, Buchstaben und Zahlen beinhaltet. Nehmen Sie hierfür am besten eines, dass Sie noch nicht benutzt haben und schreiben Sie es auf ein Blatt Papier auf, welches Sie geschützt lagern. Mit diesen Sicherheitsvorkehrungen sollte es fast unmöglich sein, Zugriff auf die XT3-Zentrale zu bekommen.
Fortgeschrittene können nach dem Klicken auf „Weiter“ der Zentrale eine individuelle IP-Adresse zuweisen. Sollten Sie sich unsicher sein, was das bedeutet, belassen Sie diese Option auf „Automatische Konfiguration über DHCP“. Der Router kümmert sich dann von ganz alleine um die IP-Adressen-Vergabe.
Sie würden die Alarmanlage gerne über das Internet abrufen können? Beispielsweise an einem Computer irgendwo auf der Welt, der nicht mit Ihrem Netzwerk verbunden ist, um nach dem Rechten zu schauen? Das ist möglich mit der kostenlos zur Verfügung gestellten DDNS-Adresse von Lupus Electronics. Diese kann frei gewählt werden, muss aber einzigartig sein.
Im nächsten Schritt benötigen wir eine Portweiterleitung durch den Router. Dies ist nötig, da die Adresse sonst nicht spezifisch einem Gerät zugeordnet und somit kein Kontakt über das Internet mit der Zentrale hergestellt werden kann. Wir haben diesen Punkt mit einer Überwachungskamera in unserem Ratgeber „DDNS-Adresse kostenlos einrichten“ unter Schritt 3 etwas genauer erklärt.
Dieser Punkt ist im Übrigen optional, muss also nicht unbedingt durchgeführt werden. Sie können die Einstellungen und den Status auch über das Smartphone ansehen, hierzu wird eine automatische Weiterleitung eingerichtet.
Ein Klick auf den Weiter-Button bestätigt alle Daten und sendet diese an die Zentrale. Wenige Sekunden später öffnet sich zum ersten Mal die Benutzeroberfläche, das Lupusec Grid, wo sich alle nötigen Informationen auf einen Blick in der Übersicht befinden. Mit dem ersten Login gibt es noch nicht sehr viel zu sehen.
Anmerken müssen wir, dass wir noch keine SIM-Karte eingesteckt hatten, daher zeigt die XT3 einen Fehler bei der SIM- und GSM-Einstellung. Daraufhin ertönt ein regelmäßiger Hinweiston bzw. besser gesagt ein Fehlerton, der signalisiert, dass etwas nicht stimmt. Dieser kann deaktiviert werden – der Fehler wird aber trotzdem noch in der Anzeige angeführt.
Hinweis: Wir empfehlen vor der Erstnutzung die Zentrale auf ein Firmware-Update zu überprüfen. Dieses erhalten Sie direkt bei Lupus Electronics (genauer beschrieben in der Anleitung). Dies ist von besonderer Wichtigkeit, weil die Anlage ständig weiterentwickelt wird und so Fehler behoben und Neuerungen eingefügt werden können.
Integration in die App
Heutzutage hat fast jedes Gerät eine zugehörige App. Das gilt auch für die Lupusec Produkte, die mit wenigen Schritten in die hauseigene Software für mobile Geräte integriert werden können. Zu finden ist die „Lupusec“-App über den Google Play Store oder Apples Appstore.
In der Übersicht klicken wir auf das kleine Plus oben rechts, um ein Profil anzulegen. Dem geben wir einen Namen und suchen das passende Modell aus. In einem Schnell-Scan des Netzwerks fügen wir das Gerät hinzu. Achten Sie darauf mit Ihrem Heimnetzwerk über WLAN verbunden zu sein, ansonsten wird das Gerät nicht gefunden. Eine kurze Bestätigung mit dem Nutzernamen und dem Passwort listet das Gerät in der Übersicht.
Das sollte es mit der Einrichtung gewesen sein. Gleiche Schritte erfolgen auch für die Tablets mit Android oder iOS. Über die Oberfläche können nun alle Einstellungen und der aktuelle Status betrachtet und geändert werden.
Funktionen und Umfang
Die Lupusec XT3 Smart-Home-Alarmanlage wirkt beim Auspacken direkt sehr hochwertig. Sie ist um einiges größer als die kleine Schwester, die XT2.
Durch den Einbau eines Sabotagekontaktes wurden die Rückseite und das Abnehmen der XT3 überarbeitet, sodass zum Beispiel das Abziehen der Kabel nur noch sehr schwer möglich ist. Die meisten Anschlüsse lassen sich nur noch erreichen, sobald die Abdeckung offen ist.
Die Kommunikation zwischen den Funkmeldern erfolgt im Dual Way, genauer noch über die genormten Frequenzen 868 MHz und 2,4 GHz. Die Reichweite beträgt dabei ca. 30 Meter Innerhaus und 100 Meter Außerhaus (Achtung die meisten Geräte sind nicht witterungsfest).
Weiterhin kann die Zentrale im Alarmfall eine Sirene auslösen, die bis zu 99 dB lautstark erklingt.
Da die Zentrale über einen festen Stromanschluss verfügt, liegt die Frage nahe, was bei einem Stromausfall passiert. In Deutschland ist dieser Fall mittlerweile relativ selten, doch vorkommen kann er leider immer.
Für diesen Spezialfall besitzt die Zentrale einen 1600 mAh Ni-mh Notfallstrom-Akku. Laut Hersteller soll dieser die Anlage voll aufgeladen bis zu 16 Stunden mit Strom versorgen können – genug Zeit also, da der durchschnittliche Stromausfall in Deutschland gerade einmal 15 Minuten beträgt.
Lupusec XT3 Spezifikationen | |
Maximal anschließbare Sensoren: | 160 Melder (2 Areale (80 Melder pro Areal)) |
Kommunikation: | Funk (868 MHz & 2,4 GHz) Dual Way |
Funk-Reichweite: | 30 Meter Innen / 100 Meter Außen |
Sirene: | 99 dB eingebaute Sirene |
Sabotagekontakt (Zentrale): | Ja |
Unterstützte Protokolle: | HTTPS (SSL / TLS), Smart Home |
Notstromakku: | 16 Stunden Versorgung |
Zugriff per: | Computer, MAC, iOS, Android |
Zubehör: | Über 30 Melder und Sensoren |
Zertifizierung: | CE, FCC, RoHs, EN 50131-1 Grad 2 (KFW förderfähig) |
Zonen: Absicherung mehrerer Bereiche
Mit der Zwei-Zonenaufteilung ist es möglich, insgesamt bis zu 160 Melder anzuschließen (80 je Zone). Darauf kommen noch bis zu 8 Überwachungskameras von Lupus Electronics, die eine visuelle Überwachung ermöglichen. Hierzu zwei kurze Beispiele, wie die Zonenaufteilung genutzt werden kann:
- Außenhaut- und Innenraumsicherung: Die Außenhaut wären die Mauern, Türen und Fenster die zum Inneren des Hauses führen, welche durch Bewegungssensoren, Magnetkontaktmelder oder Bruchsensoren überprüft werden können. Diese kann aktiviert bleiben, wenn das Haus betreten wurde, um beispielsweise die Nacht zu überwachen. Die Innenraumsicherung wäre daraufhin alles was sich im Inneren des Hauses befindet, wie Türen, Wände und ggfs. die Absicherung durch Gefahrenmelder.
- Reicht die Reichweite aus, kann nicht nur das Haus abgesichert werden (Erweiterung mit einem Repeater möglich), sondern auch die Garage, der Schuppen oder das Gartenhaus. Damit wären zwei Gebiete / Räume unabhängig voneinander abgesichert.
SmartHome & Zigbee: Intelligente Steuerung
Die Lupusec XT3 ist nicht nur eine normale Alarmanlage, denn sie ist ein Smart-Home-Security-Gerät. Man kennt es bereits aus der Werbung: Smart Home bedeutet Vernetzung und ein intelligentes Zuhause. Viele Hersteller bieten bereits Smart-Home-Produkte an (Fernseher, Lampen, Rollläden, etc.), doch die Kunst ist diese alle miteinander zu verbinden und nur über ein Gerät steuern zu lassen.
Und genau hier kommt die Lupusec-XT3-Zentrale zum Einsatz, denn sie ist der Vermittler. So können über extra Smart-Home-Sensoren und zusätzliche Einbindungsmöglichkeiten unter anderem Philips Hue Smart-Home-Lampen, Alexa-Geräte von Amazon, Osram Lightify oder Rollladenrelais gesteuert werden. Doch auch Zigbee-Geräte wie Funksteckdosen werden über das ZBS v2.9.2.6.1 Protokoll unterstützt und können in die intelligente Steuerung aufgenommen werden.
Sichere Nutzung und Verschlüsselung
Nicht nur ein sicheres Passwort gibt Sicherheit, sondern auch die Nutzung von Sicherheitsstandards. Um Hackern den Angriff schwer zu machen, verlässt sich die Zentrale auf die moderne SSL / TLS 1.2 SHA-256bit RSA-Verschlüsselung.
Das Ansprechen über das HTTPS-Protokoll (Port 443 / einfach HTTPS statt HTTP vor die IP-Adresse schreiben) ermöglicht einen abhörsicheren Tunnel zwischen Client und Alarmanlage. Damit ist sichergestellt, dass Hacker draußen bleiben.
Anders als die Vorgängermodelle besitzt die Lupusec XT3 nun auch einen Sabotagekontakt, der bei Öffnung der Zentrale eine Alarmmeldung ausgibt. Würde ein Einbrecher nun probieren das Gehäuse abzuschrauben oder dies gar zu zerstören, würde sofort eine Sabotage-Meldung verschickt werden.
Gerade wenn man nicht daran denkt, erscheint eine Nachricht der Zentrale auf dem Handy, mit dem Hinweis, dass eine periodische Fehlerkontrolle durchgeführt wurde. Diese ist über das Benutzermenü individuell ein- und ausstellbar. Wir haben den Wert auf 24 Stunden gelassen – damit überprüft die XT3 regelmäßig alle Komponenten auf Fehler und gewährt somit Ausfallsicherheit.
Ärgerlich ist es, wenn durch einen Softwarefehler, einen Kurzschluss oder andere Einflüsse alle Einstellungen der Zentrale gelöscht werden. Die sorgsame Konfiguration kann schon mehrere Stunden dauern und wenn dann plötzlich alles wieder am Anfang steht, ist die Verzweiflung groß. Dafür gibt es unter dem Menü „System“ den Punkt Backup & Restore.
Darüber kann eine Konfigurationsdatei heruntergeladen werden, die sämtliche Einstellungen speichert. Diese kann beispielsweise auf einem Heim-Cloud-Server als Backup gespeichert werden und in einem Ausfall direkt alle individuellen Konfigurationen wiederherstellen.
Jemand hat sich an Ihren Einstellungen vergriffen? Kein Problem, denn die Lupusec-XT3-Alarmanlage speichert so gut wie jede Änderung, Status- und Fehlermeldung. Alles, was geändert wurde, wird auch in einem der drei großen Logbücher wiederzufinden sein.
APP: Steuerung und Konfiguration
Haben wir die Zentrale einmal in Betrieb genommen und in die Smartphone- oder Tablet-App integriert, können wir damit auch die aktuellen Status- und Fehlermeldungen einsehen. Es lässt sich also eigentlich alles machen, was auch im Webinterface möglich ist.
Möchte man Benachrichtigungen per Push-Nachricht erhalten, muss dies erst über die App aktiviert werden. In einem Alarmfall wird auf dem Mobilgerät eine entsprechende Nachricht angezeigt. Dabei kann außerdem entschieden werden, ob der Bildschirm bei einer Benachrichtigung direkt angeschaltet wird.
Alarm: Benachrichtigung im Notfall
Die Alarmanlage besitzt einige Möglichkeiten im Notfall Alarmbenachrichtigungen abzusetzen. Da wäre einmal das GSM-Mobilfunkmodul, welches über die SIM-Karte betrieben wird. Wir empfehlen eine Prepaid-Karte, da bei einer Flatrate unnötige Kosten entstehen könnten.
Über das GSM-Modul ist es dann möglich, eine Alarm-SMS über das Mobilfunknetz an die vorher hinterlegten Telefonnummern zu schicken. Das setzt dann natürlich auch ein Mobiltelefon zum Empfangen voraus.
Ein weiterer Service zur Benachrichtigung ist das Nutzen von Online SMS-Anbietern. SMSTrade oder AnySMS können dazu verwendet werden, auch ohne SIM-Karte eine Alarm-SMS zu verschicken (Achtung dabei entstehen Gebühren). Das ist eine gute Alternative, denn das Guthaben auf Prepaid Karten kann zwischenzeitlich auch ausgehen.
Heutzutage wird für fast jeden Dienst im Internet eine E-Mail-Adresse benötigt. Daher ist es logisch, dass auch die Möglichkeit der Alarmierung per E-Mail gegeben ist. Dabei können bis zu 5 verschiedene E-Mail-Adressen hinterlegt werden. Man kann ebenfalls einen individuellen Text für die jeweiligen E-Mails für Fehler- oder Statusmeldungen oder den Gefahrengrund erstellen.
So kann beispielsweise „Achtung Fenster geöffnet“ bei einem Magnetkontaktmelder als Alarmmeldung mitgeschickt werden oder sollte ein medizinischer Notfall eintreten (über das spezielle Armband von Lupus Electronics) eine Nachricht mit „Medizinischer Notfall, sofort Rettungskräfte informieren“ schicken. Es gibt darüber hinaus noch einige weitere Optionen, um die Meldungen zu individualisieren.
Sollten PIR-Überwachungskameras angeschlossen sein, werden beim Alarm bis zu 3 Bilder gleichzeitig gespeichert. Hierfür wird allerdings eine Micro SD-Speicherkarte benötigt (maximal werden 32 GB unterstützt). Doch auch das Versenden per E-Mail oder der Upload auf einen FTP-Server ist durchführbar.
Eine weitere Variante ist die Benachrichtigung über den Browser. Aktuelle Internetbrowser können Benachrichtigungen zulassen, sodass beim Surfen direkt Warnungen auftreten. Diese können auch in Form eines Pop-ups dargestellt werden.
Lupusec 24: zusätzliche Absicherung über ein Sicherheitscenter
Nicht immer kann man selbst Zuhause nach dem Rechten schauen, wenn ein Alarm ertönt. Während des Urlaubs ist es beispielsweise schwer mal eben schnell zurückzufahren. Doch einige Situationen können sehr gefährlich werden – da sollten geschulte Einsatzkräfte nach dem Rechten sehen. Für solche speziellen Fälle und eine stärkere Überwachung bietet Lupus Electronics zusammen mit dem Partner Stadtritter die ideale Lösung.
Stadtritter ist ein Wachschutzunternehmen mit modernen Überwachungszentralen. Aktuelle Lupusec-Zentralen können Alarm- und Fehlermeldungen an ein solches Wachschutzunternehmen schicken. Daraufhin erfolgen je nach ausgewähltem Plan, Maßnahmen zur Regulierung des Problems (Telefonanrufe, Einsicht der Überwachungskameras, etc.).
Dies ist ein Dienst, der monatliche Kosten verursacht, die für den Standardtarif bei 19,90 € und für den Premium-Tarif bei 39,90 € liegen. Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Wachpersonal eingesetzt wird. Besonders interessant ist dies unserer Meinung nach für Unternehmen, die keine nächtliche Besetzung haben. Ein Problem weniger für die Besitzer.
Contact ID
Ein sehr interessantes Merkmal ist das genormte Contact-ID-Übertragungsprotokoll, welches von der Lupusec-XT3-Smart-Home-Alarmanlage unterstützt wird. Bis zu 20 Adressen können gleichzeitig genutzt werden, um Status- und Fehlermeldungen an andere Systeme zu senden. Dieses Protokoll wird von Wachunternehmen genutzt, damit Alarmzentralen direkte Weiterleitungen ohne großartige Komplexität einrichten können.
Zubehör: Einbindung, Funktion und Umfang
Die Zentrale ist fertig konfiguriert und am rechten Platz montiert. Fehlt nur noch das Zubehör, welches mit der Anlage gekoppelt werden muss. Zum Zubehör zählen wir sämtliche Melder, Sensoren und Tastenfelder, da diese zusätzlich gekauft werden müssen. Insgesamt können so 160 Sensoren angeschlossen werden, darunter über 30 Alarmanlagenkomponenten und ebenfalls über 30 Smart-Home-Module.
Um diese mit der Zentrale zu verbinden, hat Lupus Electronics einen sehr einfachen Weg vorgegeben. Über die Benutzeroberfläche im Browser navigieren wir zu dem Menüpunkt „Sensoren“. Neben den aufgezählten Sensoren in der Liste sollte sich der Unterpunkt „Hinzufügen“ befinden. Dort wird das Zubehör aufgelistet, welches mit der Zentrale gekoppelt werden soll.
Ein Klick auf den „Start“-Knopf teilt der XT3 mit, dass sie Ausschau nach neuen Meldern halten soll (hält ca. 2 Minuten an). Nun muss nur noch der jeweilige Sensor mit Strom versorgt (häufig durch das Herausziehen der Batterieüberbrückung) und der jeweilige „Lern“-Knopf gedrückt werden. Nach kurzer Zeit sollte dann das Gerät unter „erkannte Sensoren“ angezeigt werden.
Für unsere Testberichte erhielten wir einige unterschiedliche Melder, Sensoren und Tastenfelder. Einige davon haben wir bereits in unserem Lupusec XT2 Test, Lupusec XT1 Test oder den Lupusec XT1 Plus Test ausführlich behandelt.
Dual Way Bewegungsmelder: Überwachung des Wohnraums
Der „Dual Way“-Bewegungsmelder unterscheidet sich ein wenig vom herkömmlichen PIR-Bewegungsmelder. Diese reagieren nämlich nur auf sich ändernde Temperaturen. Wenn beispielsweise ein Mensch den Raum betritt, kann dieser das Wärmefeld der Person erkennen. Der „Dual Way“ besitzt noch die Erkennung per Mikrowellen-Feldmessung, womit sich die Genauigkeit noch um ein Vielfaches erhöht.
Der große Vorteil dabei ist, dass Wärmequellen wie z. B. Heizungen durch die Kopplung der beiden Mechanismen keine Fehlalarme auslösen.
Der Lieferumfang enthält eine Eckenhalterung und eine Kugelgelenkhalterung, die jeweils in einer Höhe von ca. 2 Metern montiert werden sollen. Sabotagekontakte zeigen es sofort an, wenn sich jemand an dem Gerät zu schaffen macht.
Erschütterungsmelder: warnt bei gewaltsamen Einbrüchen
Die erste Frage stellt sich: Wo verwende ich einen Erschütterungsmelder? Auf Grund der relativ geringen Größe können Erschütterungsmelder in vielen verschieden Situationen verwendet werden. Hersteller empfehlen diese an Türen und Fenstern zu verwenden, wo sie auslösen, sobald jemand Gewalt anwendet, also eine Erschütterung stattfindet.
Doch auch hinter wertvollen Bildern, Tresoren oder anderen Möbeln können diese verwendet werden. Wichtig ist dabei, die richtige Empfindlichkeit einzustellen, denn sonst können schnell Fehlalarme ausgelöst werden.
Funksteckdose: Strom auf Knopfdruck
Die Funksteckdose gehört zu einem der Module, die Smart-Home- oder Zigbee-Produkte effektiv steuern kann. In die Steckdose eingesteckt, ca. 10 Sekunden den Schalter gedrückt halten (Sensorensuche der Zentrale vorher starten) und schon kann die Stromzufuhr über Klicks gesteuert werden – leuchtet die LED, ist der Strom angeschaltet.
Doch das ist nicht die einzige mögliche Funktion der Steckdose, denn mit ihr kann auch direkt der Stromverbrauch des angeschlossenen Geräts gemessen werden. In unserem Test haben wir einen Laptop angeschlossen, der, wie die Anzeige zeigt, ungefähr 44 Watt verbraucht.
Überwachungskameras: zusätzliche Sicherheit
Überwachungskameras bieten neben einer Alarmanlage zusätzliche Sicherheit, denn bei einer Alarmmeldung kann direkt über das Livebild nach dem Rechten gesehen werden.
Dies kann entweder über kompatible Kameras wie die Instar IN-9008 Full HD (Test) oder die upCam Hurricane HD Pro (Test) geschehen oder direkt über die aktuellen Modelle von Lupus Electronics, wie beispielsweise die Lupusnet – LE203 (Test), die für einen vergleichsweise günstigen Preis wirklich leistungsstark ist (und sogar nach IP67 geschützt). Davon können gleich bis zu 8 Kameras integriert werden – perfekt um jeden Winkel abzudecken.
Testergebnisse der Lupusec XT3 SmartHome Alarmanlage
Inbetriebnahme und Montage
Wie bereits mehrfach erwähnt sollte die Lupusec XT3 von einem Profi eingebaut werden. Wir haben in unserem Testbeitrag die Installation, Montage und Inbetriebnahme selber durchgeführt. Die Bewertung dieses Punktes ist uns wichtig, um den Vergleich zwischen anderen Modellen und Konkurrenzprodukten zu zeigen.
Im Grunde genommen ist bei der XT3 nur etwas mehr Fingerspitzengefühl als bei der Lupusec XT2 nötig. Über die Anleitung bekommt man sehr gute Hilfestellung, dort werden alle Punkte einzeln aufgelistet, abgearbeitet und erklärt. Durch unsere Erfahrung mit anderen Produkten von Lupus Electronics dauerte dieser Punkt keine 20 Minuten. Die größte Zeitinvestition wird für die Planung nötig sein, also wo die Zentrale angebracht wird, wo die Melder am effektivsten schützen und wie die Zonenabgrenzung gestaltet wird.
In 99% der Fälle wird das Gerät durch einen Profi montiert und selbstverständlich wird der Handwerker Sie dabei umfangreich beraten, daher sollte die Montage kein Problem darstellen.
Die Installation ist vergleichbar mit der der XT2 Plus, denn hier ist der Verlauf identisch, bis die Anlage voll funktionsfähig ist. Dies ist in wenigen Minuten möglich und wird auch für Einsteiger eingängig erklärt und detailliert beschrieben. Da es bei diesem Unterfangen eigentlich keine Missverständnisse gibt, vergeben wir 9,5 von 10 Punkten.
Funktion und Umfang
In diesem Punkt testen wir den Funktionsumfang und die dahinter stehende Software. Das heißt welche Funktionen bietet die Lupusec XT3 Alarmanlage um effektiv gegen Einbrüche zu schützen. Doch auch Punkte wie Sicherheit, Funktion von Alarmmeldungen und Zusammenspiel mit dem Zubehör haben wir hier betrachtet.
Erst einmal war es uns nicht möglich, den Blick auf alle Funktionen zu werfen und diese in diesem Artikel zu behandeln, denn dafür sind das System und der Funktionsumfang viel zu komplex. Daher lag der Fokus auf den, unserer Meinung nach, wichtigsten Punkte.
Fangen wir mit der Sicherheit an, wie sieht es damit aus? Niemand möchte, dass eine fremde Person Zugriff auf das Alarmsystem bekommt und das hat von vornherein viel mit dem vergebenen Passwort zu tun. Daher ist es wichtig, ein wirklich umfangreiches und sicheres Passwort zu vergeben.
Die Lupusec XT3 hilft während der Installation und gibt wichtige Hinweise zur Stärke und Voraussetzung eines sicheren Kennworts. Eine zusätzliche Absicherung ist über das HTTPS-Protokoll möglich, womit Daten abhörsicher ausgetauscht werden. Über die ausführlichen Logs lassen sich sämtliche Änderungen und Meldungen abrufen. Wir sind zufrieden.
Das Lupusec Grid, welches das Benutzermenü im Webbrowser per HTML5 darstellt, gefällt uns sehr gut. Es ist strukturiert und logisch aufgebaut. Jeder Bereich hat sein eigenes Menü, ob es nun die Sensoren sind oder die Netzwerkeinstellungen. Schaut man sich die App anschließend auf dem Smartphone an, merkt man direkt die Ähnlichkeiten, denn auch die App baut darauf auf, um direkt die intuitive Steuerung zu ermöglichen.
Die Hauptfunktion ist allerdings das Erkennen von Einbrüchen. In diesem Fall ist die Lupusec-XT3-Alarmanlage verdammt präzise. Angeschlossene Geräte wie „Dual Way“-Bewegungsmelder oder Magnetkontaktmelder haben bei uns über einen Verlauf von ca. 7 – 10 Tagen mehrere Eingänge und Fenster abgesichert. Im scharfen Zustand hat die Alarmanlage in simulierten Einbrüchen innerhalb kürzester Zeit nicht nur Meldungen per Push-Nachricht verschickt, sondern auch direkt an unsere E-Mail-Adresse (unsere favorisierte Kombination).
Aufgrund des umfassenden Funktionsumfangs, der präzisen Alarmbenachrichtigung und der Sicherheit vergeben wir die Höchstzahl: 10 von 10 Punkte.
Zubehör und Melder
Die Lupusec XT3 ist eine alleinstehende Zentrale, daher ist es nötig noch weiteres Zubehör dazuzukaufen. Wir haben uns das Zubehör-Sortiment angeschaut, einige davon getestet und bewertet.
Das Zubehör-Sortiment ist erstaunlich groß. Momentan listet der Hersteller auf seiner Webseite über 55 Geräte, die Sirenen, Melder, Steuerungsgeräte und Smart-Home-Module beinhaltet. Dort noch nicht eingerechnet sind die unzähligen Überwachungskameras, die von Full-HD-Geräten bis hin zu Dome-Kameras gehen.
Für fast jede Notsituation gibt es einen Melder, einen Sensor oder eine Kamera, welche mit der Zentrale verbunden werden kann. Sollten Sie beispielsweise noch keine Gefahrenmelder wie Rauchmelder oder CO-Melder verbaut haben, gibt es hierfür auch Geräte von Lupus Electronics, die ganz einfach Statusmeldungen über die herkömmlichen Wege senden können. Auch für Extremsituationen gibt es etwas, und zwar den medizinischen Notfallknopf, der über ein Armband am Handgelenk getragen wird.
Über die Smart-Home-Anbindung lassen sich außerdem noch eine Vielzahl weiterer, sogar kreativer Funktionen einbinden. Daher bewerten wir den Punkt Zubehör mit 9,5 von 10 Punkten.
Endbewertung und Fazit: 9,7 / 10
Da es sich bei der Lupusec XT3 um eine professionelle Alarmanlage handelt, werten wir diese anders als herkömmliche, über Online-Versandhändler erwerbliche Geräte. Dies hat den Grund, dass solch ein System fachmännisch und von einem geschulten Installateur eingebaut werden muss, da ansonsten die Förderung oder Versicherung erlischt. Daher wählen wir in der Kategorie Profi-Alarmanlagen keine Testsieger, bieten aber durch unsere Gesamtpunktzahl eine Orientierung.
Die Lupusec XT3 ist ein erstaunliches System und erreicht in unser Gesamtbewertung der Alarmanlagen den bisherigen Top Score von 9,7 von 10 Punkten!
Die Bedienung der Alarmanlage macht wirklich Spaß, denn die vielen Verbindungsmöglichkeiten verleihen eine wahnsinnig große Vielseitigkeit, mit der man kreative Vernetzungen in der Wohnung installieren kann.
Man baut sich quasi ein weiteres lokales Netzwerk auf, das aus Hausautomation, Steuerung von elektronischen Geräten und natürlich dem Einbruchschutz besteht. In Zukunft wird alles darauf hinauslaufen, dass der Haushalt klüger wird, da ist die Lupusec XT3 der ideale Vernetzungspunkt.
Die Frage, die Sie sich wohl nun stellen werden: Ist die Lupusec XT3 Smart-Home-Alarmanlage denn auch den hohen Preis wert (Installateur und Anschaffungskosten)? Wir beantworten dies so: Wer auf der Suche nach maximaler Sicherheit ist, ständig kostenlose Updates bekommen möchte und von geringeren Versicherungsbeiträgen (fragen Sie nach!) und der Kfw Förderung profitieren möchte, ist bei der Lupusec-XT3-Alarmanlage bestens aufgehoben – hierbei geht es um eine Investition in die Zukunft.
- Autoren Details
Sehr Gut
Inbetriebnahme - 9.5
Funktionalität - 10
Zubehör - 9.5
9.7
von 10 Punkten
Die Lupusec XT3 Smart Home Alarmanlage ist ein überragendes System. Die Profi Alarmanlage überzeugt durch einen riesigen Funktionsumfang, kostenlosen Softwareupdates und höchster Sicherheit. Auch Smart Home Produkte wie z. B. von Philips Hue oder Amazons Alexa können mit der Zentrale verbunden werden. Wir sind begeistert und können den Einbau über einen Partner Ihrer Wahl empfehlen!