Viele Menschen entscheiden sich im Alter dafür, nicht mehr umzuziehen, sondern in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Eine verständliche Entscheidung. Mit ihr ist allerdings häufig auch eine potenzielle Herausforderung verbunden, die nicht jeder immer direkt im Kopf hat: Die Treppe.
Ein (eigentlich gar nicht so) weiter Weg
Sicherlich, Bewegung hält fit und wer sich im Alter ausreichend und regelmäßig bewegt, tut sich und seinem Körper damit einen Gefallen. Dennoch ziehen Rücken-, Hüft-, Knie- oder Fußprobleme häufig Probleme beim Treppensteigen nach sich. Schnell kommt es daher zum Stolpern oder sogar Stürzen – mit schlimmstenfalls verheerenden Folgen. Und selbst unabhängig davon stört es viele Menschen, wenn sie sich manchen Gang zweimal überlegen müssen. Ein Treppenlift trägt dazu bei, dass die Treppe zumindest ein wenig ihren Schrecken als Hindernis verliert. Darüber hinaus zieht die bessere Mobilität in der Wohnung oder im Haus eine höhere Lebensqualität nach sich. Und sie erleichtert nicht zuletzt eine mögliche ambulante Pflege, wenn sich beispielsweise das Schlaf- und das Badezimmer auf verschiedenen Etagen befinden.
Sicher von oben nach unten – und umgekehrt
„Früher war die Treppe nie ein Problem!“ Das kann durchaus sein, ist aber oftmals eben auch einfach eine Frage der Wahrnehmung. Schon für junge Menschen mit Bänderriss oder Knieverletzung kann sich das ganz anders darstellen. Tatsächlich überbrücken Treppenlifte oftmals Höhenunterschiede von über 10 Metern und durchlaufen enge Kurven. Eine exakte Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten unter Berücksichtigung der Mindestlaufbreite der Treppe ist daher Pflicht. Sie ist unter anderem davon abhängig, ob der Lift in ein Eigenheim oder ein Mehrfamilienhaus eingebaut werden soll. Es gilt also, sich diesbezüglich genau zu informieren, damit der Treppenlift beispielsweise bei einem Brandfall durch seinen Platzbedarf nicht unfreiwillig zur zusätzlichen Gefahrenquelle wird.
Und auch der Lift selbst sollte einige Sicherheitsaspekte erfüllen. So sichern beispielsweise ein Akkubetrieb beziehungsweise eine Notstromversorgung den Betrieb bei einem Stromausfall ab. Aber das sind natürlich nicht die einzigen Sicherheitselemente, die ein Treppenlift idealerweise mitbringt.
Qulitätssicherungssiegel
Zuverlässig geprüfte Lifte lassen sich an diversen Prüfzeichen wie dem TÜV- oder dem GS-Siegel erkennen. Auch ein ISO-Zeichen signalisiert, dass der Lift bestimmten Qualitätsnormen entspricht, was für potenzielle Produkthaftungsfragen relevant werden könnte. Ebenfalls laut gesetzlichen Bestimmungen nachweispflichtig: Ein Typenschild inklusive
- Name, Anschrift und Service-Telefonnummer des Herstellers,
- Seriennummer,
- Baujahr und
- maximale Belastung des Lifts.
Differenziert justierbare Sicherheitsgurte, Rückenlehnen und Armlehnen
Sie sorgen dafür, dass der Fahrgast nicht nur komfortabel, sondern auch sicher auf dem Sitz unterwegs ist und nicht plötzlich herunter kippt. Dank der Verstellbarkeit können zudem Menschen mit unterschiedlichen Körpergrößen den Treppenlift nutzen.
Schienenabdeckung
Dank einer Schienenabdeckung kommt es deutlich seltener vor, dass Kleidung oder anderweitiger Stoff bei der Nutzung des Treppenlifts eingeklemmt und zur Gefahr wird.
Ein Stopp-Button und ein Quetschschutz für den Notfall
Er trägt wesentlich dazu bei, dass der Treppenlift im Falle eines Notfalls nicht ungebremst weiterfährt. Das minimiert das Risiko, dass sich die Gefahrensituation zusätzlich verschärft. Eine gute Alternative oder Ergänzung kann auch eine Totmannsteuerung sein. Sie löst einen direkten Stopp des Lifts aus, falls der mit ihr verbundene Knopf nicht mehr gedrückt wird. Unabhängig davon ist auch ein Quetschschutz vorteilhaft. Dank ihm fährt der Lift bei einer Berührung mit einem Hindernis nicht weiter. Selbst dann nicht, wenn niemand den Stopp-Button drückt.
Eine Sicherung (unter anderem durch einen Schlüssel), die vor der Benutzung durch Unbefugte schützt
Wer nicht möchte, dass der Treppenlift von Personen bedient wird, die das nicht sollen, hat hierüber die Möglichkeit, dessen Benutzung nur in den situativ passenden Momenten freizugeben.
Worauf sollte man beim Treppenlift-Kauf noch achten?
Eine gründliche Planung ist alles. Daher sollte ein Treppenlift nie zwischen Tür und Angel gekauft werden. Seriöse Anbieter werden sich die Gegebenheiten vor Ort genau ansehen und Vorschläge unterbreiten, die zu diesen passen. Dabei kommt es durchaus vor, dass ein anderes Installationssystem als das vom Kunden präferierte ausgewählt werden muss.
Darüber hinaus sollte man sich unbedingt genug Zeit für einen gründlichen Test und Vergleich von verschiedenen Angeboten nehmen. Angebote, mit deren Hilfe potenzielle Käufer zum schnellen Kauf gedrängt werden sollen, sind immer mit Vorsicht zu genießen.
Zudem sollte die Finanzierung nie außer Acht gelassen werden. Dabei ist vor allem die rechtzeitige Rücksprache mit der Kranken- und/oder Pflegekasse beziehungsweise anderen für einen potenziellen Zuschuss wesentlichen Stellen von Bedeutung. Rechtzeitig bedeutet vor Vertragsabschluss und Einbau des Treppenlifts.
Und, last but not least: Ein gebrauchter Lift steht zur Debatte? Warum nicht? Es sollte jedoch nur ein Modell wählen, bei dem Garantien und Serviceleistungen von Herstellerseite aus inklusive sind.
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